Stürme, Hagel, und Co: Wetterextreme nehmen zu und haben im Jahr 2023 in Österreich enorme Schäden verursacht. Auch für das Jahr 2024 erwartet die Versicherungswirtschaft weitere Rekordschadenszahlen, die sich aus den Auswirkungen des Klimawandels ergeben.  Damit zukünftig Schäden besser ausbalanciert werden können, braucht es eine gesamtstaatliche Lösung.

Der Klimawandel ist in unseren Breiten bereits deutlich spürbar. 
Naturkatastrophen und Extremwetterereignisse nehmen merklich zu. Die Risiken werden noch immer stark unterschätzt, wobei alle Bundesländer gleichermaßen betroffen sind. Dabei sind auch die Schadenhöhen in den letzten Jahren auf hohem Niveau, jährlich wird fast 1 Milliarde Euro an Schäden verzeichnet.   

Wie kann sich Österreich für die Zukunft rüsten?
Damit Naturgefahren in Österreich in Zukunft flächendeckend versichert werden können,  ist die Politik gefordert, die rechtlichen Rahmenbedingungen zu schaffen. Eine gemeinschaftliche, solidarische  Lösung kann die Versicherung von Elementarereignissen ermöglichen. Es muss sichergestellt werden, dass es geeignete rechtliche Vorschriften gibt, die eine entsprechend große Risikostreuung für die österreichischen Versicherer ermöglicht. Dann können Versicherungsprodukte gegen Naturgefahren zu einem für den Kunden leistbaren und sozial verträglichen Preis angeboten werden. Ohne Versicherungslösung sind von Naturkatastrophen verursachte Schäden über die Jahre nur sehr schwer finanzierbar. Der Versicherungsverband verweist hier auf positive Erfahrungen in anderen europäischen Ländern, die gesamtstaatliche Lösungen umgesetzt haben.  

HORA – digitale Gefahrenkarte hilft bei der Beurteilung von Risiken 
Es wird immer schwieriger, Extremwetterereignisse vorherzusagen und deren Ausmaß zu beurteilen. Eine wesentliche Unterstützung leisten dabei Risikozonierungssysteme. In Österreich ist es eine Anwendung namens HORA (Natural Hazard Overview & Risk Assessment Austria), die inzwischen einen fixen Bestandteil der Risikobeurteilung in der Versicherungswirtschaft darstellt. HORA wurde nach dem katastrophalen Jahrhunderthochwasser im Jahr 2002 als Public-Private-Partnership des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML) und des österreichischen Versicherungsverband VVO entwickelt. Seit 1. Juni 2006 ist die digitale Gefahrenkarte HORA  unter www.hora.gv.at im Internet frei zugänglich. Ziele von HORA sind die Schärfung der Risikowahrnehmung, die Entwicklung eines Bewusstseins der Bevölkerung für Naturgefahren und die Anregung für Eigenvorsorge.   

Realistische Flutszenarien in HORA 3D
Mit HORA 3D ist 2023 ein weiterer Meilenstein gelungen. HORA 3D ermöglicht es, völlig realistische Flutszenarien an versicherten Objekten zu visualisieren und auch geeignete Schutzmaßnahmen und deren Wirkung zu simulieren. HORA ist für jeden zugänglich und vermittelt klare und transparente Informationen über Naturgefahren. Dabei soll auch zur Eigenvorsorge angeregt werden.   

Klimawandel: Fakten gegen Fake und Fiction: In Österreich lag seit 2000 kein einziges Jahr mehr unter dem Mittel der letzten 100 Jahre. Das ist ein Trend und der ist eindeutig – es wird warm und immer wärmer.
Der Wettermoderator, Meteorologe und Sachbuchautor, Journalist des Jahres 2023 in der Kategorie Wissenschaft Mag. Marcus Wadsak meint dazu: Der Mai 2024 brachte uns in Österreich kein einziges Mal 30°C Grad oder mehr (das hatten wir schon im April), dennoch liegt er um 1°C über dem Schnitt der aktuellen Klimaperiode und ist um 1,5°C wärmer als der Mai im letzten Jahr. Damit haben wir seit 12 Monaten durchgehend kein einziges unter Schnitt – das gab es so auch noch nie.“ 

Weitere Informationen finden Sie hier: Der Klimawandel und die Versicherungslösung für Naturgefahren – wo geht die Reise hin? – Versicherungsverband Österreich (vvo.at)